Berichtsjahre 2012/2013
Dieser dritte Jahresbericht des Krebsregisters Baden-Württemberg (KRBW) bezieht sich auf die Diagnosejahrgänge 2012 und 2013. Das KRBW als eines der jüngeren Krebsregister in Deutschland befindet sich zwar noch im Aufbau, aber für das Diagnosejahr 2013 wurde erstmals ein Erfassungsgrad von über 90 Prozent erreicht.
Das Inkrafttreten des bundesweiten Krebsfrüherkennungs- und -registergesetzes (KFRG) im April 2013 hat für das Krebsregister Baden-Württemberg eine große Bedeutung. Das Gesetz beinhaltet unter anderem, dass neben dem Brustkrebs-Screeningprogramm weitere qualitätsgesicherte Krebsfrüherkennungsprogramme eingeführt werden. Das Epidemiologische Krebsregister Baden-Württemberg wird eine zentrale Rolle in der Qualitätskontrolle und Beurteilung dieser Programme übernehmen. Weiterhin ist die Etablierung flächendeckender klinischer Krebsregister im Gesetz verankert. Klinische Krebsregister sind unabhängige Einrichtungen, die alle wichtigen Daten, die im Verlauf einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung anfallen, erfassen. Diese Daten tragen dazu bei, die Qualität der Krebsbehandlung zu verbessern. Innerhalb des KRBW übernimmt die Klinische Landesregisterstelle zusammen mit der Vertrauensstelle die Aufgabe des flächendeckenden klinischen Krebsregisters für Baden-Württemberg. Im Jahr 2015 haben bereits erste Qualitätskonferenzen stattgefunden, in denen den behandelnden Ärzten Rückmeldungen zu ihrer Arbeit gegeben werden.
Um die gesetzlichen Aufgaben des Krebsregisters erfüllen zu können, waren verschiedene Anpassungen der gesetzlichen Grundlage des Landes Baden-Württemberg notwendig. Das Landeskrebsregistergesetz wurde 2016 novelliert und berücksichtigt nun alle Kriterien und Vorschriften des bundesweiten KFRG.
Krebsneuerkrankungen der Jahre 2012/2013 (absolute Zahlen) nach Alter und Geschlecht in Baden-Württemberg
Prozentualer Anteil der jeweils 15 häufigsten Krebsneuerkrankungen bei Männern und Frauen für die Jahre 2012/2013
Patientenwidersprüche
Der bei weitem größte Anteil der Widersprüche wurde durch niedergelassene Ärzte übermittelt. Im Vergleich zum Vorjahresbericht sind ein Rückgang von 6 % im niedergelassenen Bereich und eine Steigerung um 2% bei den Krankenhäusern zu verzeichnen.
Retrospektive Auffüllung der vergangenen Berichtsjahre mit nachträglich eingegangenen Erstdiagnosen
In der folgenden Grafik wird der fortschreitende Meldestand für die Erstdiagnosen aus den Jahren 2009-2013 pro Jahr dargestellt. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Erfassungsgrad mit zeitlicher Verzögerung ansteigt. So erreicht der Erfassungsgrad für das Diagnosejahr 2013 erst im Jahr 2016 den erwünschten Wert >= 90%.